Führungskrise in der Bildung

Nach dem angekündigten Rücktritt von Ingeborg Knipper zum 30. September sieht SPD-Politikerin Britta Ernst Bildungssenator Rudolf Lange (FDP) in „Führungsnot“. Ernst: „Leute, denen er vertraut, kommen offensichtlich nicht vom Fach, sondern eher von der Bundeswehr.“ Auch der Staatsrat Reinhard Behrens sei ein „Fehlgriff“ und spiele in der Behörde keine Rolle. In einer Kleinen Anfrage will die SPD-Politikerin deshalb die Umstände des Rücktritts geklärt wissen und fragt, ob es zutreffe, dass das Amt für Bildung nun „eine Weile ohne Leitung“ sei. Ernsthaft bedroht seien nunmehr die Integrierten Regelklassen (IR), die Auslöser für den Rücktritt waren. Denn im Gegensatz zu Knipper seien die Fachsprecher von CDU und FDP der Ansicht, dass diese aufgelöst gehörten.

Unterdessen zollte GEW-Sprecherin Ilona Wilhelm Knipper gestern „Respekt“, weil sie sich mit ihrem Grundschulpapier dafür aussprach, lernschwache Kinder nicht auszusortieren und damit „entlang wissenschaftlicher Erkenntnis und im Interesse der Kinder“ handelte. Damit habe sie wohl den Lobbyisten der Sonderschulen „kräftig auf die Füße getreten“. Bildungssenator Lange sei hingegen schon beim ersten inhaltlichen Konflikt „eingeknickt“ und habe seine Amtsleiterin „geopfert“, statt sich vor sie zu stellen. KAJ