Am Ende wird die Elbe sauber

Auf der ersten von drei Konferenzen beginnen die zehn Bundesländer an der Elbe heute damit, den Fluss in einen ökologisch guten Zustand zu versetzen. Bis zum Ende diesen Jahres müssen die Pläne bei der EU vorliegen

Noch immer ist die Elbe zu schmutzig. „Die Menge der Einträge an Nähr- und Schadstoffen ist das Hauptproblem“, sagt Dietmar Wienholdt. Sie müsse unbedingt reduziert werden, um die Wasserrahmenrichtlinie der EU erfüllen zukönnen, so der Abteilungsleiter Wasserwirtschaft im schleswig-holsteinischen Umweltministerium und Vorsitzende der Flussgebietsgemeinschaft (FGG) Elbe. Diese Arbeitsgemeinschaft der zehn deutschen Bundesländer im Einzugsgebiet der Elbe berät am heutigen Dienstag in Hamburg darüber, wie der nach dem Rhein zweitlängste deutsche Fluss in einen ökologisch guten Zustand versetzt werden kann.

Zu den wichtigsten Themen der Tagung zählen die Vertiefung der Unterelbe und der immer mal wieder zur Diskussion gestellte Ausbau von Elbe, Havel und Saale für den Gütertransport mit Binnenschiffen auch in regenarmen Sommern. Die Barrierefreiheit des Flusses für Fische, die zum Laichen in den Oberlauf wollen, wird ebenso debattiert wie die Genießbarkeit des Grundwassers. Und letztlich geht es um Schlickausbaggerungen in und vor dem Hamburger Hafen sowie um den Wärmelastplan Tideelbe. Dieses Ende vorigen Jahres verabschiedete Werk regelt die eingeschränkte Entnahme von Elbewasser für die Kühlkreisläufe von Industriebetrieben sowie der Atom- und Kohlekraftwerke – auch und gerade des im Bau befindlichen Kohlemeilers Moorburg.

Nach der heutigen Auftakttagung in Hamburg und zwei Folgekonferenzen in Magdeburg und Dresden müssen die Bewirtschaftungs- und Maßnahmenpläne bei der Europäischen Kommissionen in Brüssel eingereicht werden. Bis Ende des Jahres ist Zeit, die ökologischen Ziele und die Maßnahmen zu ihrer Realisierung zu benennen.

Wirtschaftszonen, Verkehrsnutzung, Überflutungsflächen, Schutzgebiete, Artenvielfalt sind die wesentlichen Elemente der aufzustellenden Planung, hinzu kommen Umsetzung und Überwachung. Bis 2015 müssen alle EU-Gewässer in einen ökologisch „guten Zustand“ versetzt werden. Mit der Elbe fängt die FFG heute an. SVEN-MICHAEL VEIT