Schwule Politiker werden gewählt

HAMBURG dpa ■ Für eine große Mehrheit der Deutschen spielt die sexuelle Orientierung eines Politikers bei ihrer Wahlentscheidung keine Rolle. Das ergab eine Forsa-Umfrage im Auftrag von Stern und RTL. Nur 10 Prozent der Bundesbürger würden danach einen Spitzenpolitiker, der ihnen politisch nahe steht, auf Grund seiner Homosexualität nicht wählen. Für 89 Prozent hat die Homosexualität eines Politikers keinen Einfluss auf ihre Wahlentscheidung. Allerdings würden 26 Prozent der über 60-Jährigen keinen homosexuellen Politiker wählen. Nur 3 Prozent der 30- bis 44- Jährigen und 4 Prozent der 45- bis 59-Jährigen würden nicht für einen homosexuellen Kandidaten stimmen. In der Generation der unter 30-Jährigen würden sieben Prozent einen homosexuellen Politiker nicht wählen. Für die Studie befragte das Forsa-Institut 1.005 Bürger am 21. und 22. August. Die statistische Fehlerquote liegt bei plus/minus 3 Prozent. Ausgelöst hatte die Diskussion um homosexuelle Politiker der frühere Hamburger Innensenator Ronald Schill.