uni essburg
: Zuviele Wiwis

Alles sollte besser werden mit dem Zusammenschluss der beiden Unis in Essen und Duisburg. Für die Politiker in Düsseldorf stand die Fusion für den Strukturwandel im Ruhrgebiet, für Qualitätssicherung und Innovation im Bildungsbereich, für Synergieeffekte und Kompetenzzentren. Doch der jetzige Streit zeigt, dass die Realität auch nach mehr als einem Jahr ernüchternd ist.

KOMMENTAR VONULLA JASPER

Die Studenten haben es zu recht satt, dass Phrasen wie „Synergieeffekte nutzen“ und „Profile stärken“ bisher nur Euphemismen waren für „weniger Professoren, weniger Bücher, mehr Studenten und überfüllte Hörsäle“. Von Qualitätssteigerung und besseren Studienbedingungen war bisher nicht viel zu sehen, im Gegenteil. Da ist es irgendwie verständlich, dass die AStA-Leute nicht mehr so genau hinhören, wenn schon wieder ein neuer Fusionsvorschlag auf den Tisch kommt. Doch der aktuelle Vorschlag des Rektorats verdient mehr Aufmerksamkeit. Anstatt an zwei Standorten, die nur 30 Kilometer auseinanderliegen, jeweils rund 4.000 zukünftige Wirtschaftswissenschaftler auszubilden, sollten zwei Fragen erlaubt sein: Wofür sollen wir all diese Wirtschaftsexperten jemals brauchen? Und würde es sich nicht lohnen, aus zwei mittelmässigen Fachbereichen einen herausragenden zu machen? Aber dieses Ziel wird die Uni-Leitung nur dann glaubhaft machen können, wenn sie beweist, dass das ganze Fusionsgerede der letzten Jahre wirklich zu einer Qualitätssteigerung beigetragen hat.