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Jetzt sprechen die Gerichte. Im Konflikt um die gekündigten Fotoredakteure Henning und Markus Scholz wird heute vor dem Arbeitsgericht darüber entschieden, ob bei der „Freisetzung“ unserer beiden Kollegen Mitbestimmungsrechte verletzt wurden. In dem Verfahren rügt der Betriebsrat, dass die eingerichtete Einigungsstelle noch in Kraft ist, die Verhandlungen nie für gescheitert erklärt wurden, der Rauswurf der Scholzens aber trotzdem vollzogen wurde. Die Beiden haben zudem gestern über ver.di Einstweilige Verfügungen gegen ihr Arbeitsverbot eingereicht, über die in den kommenden Tagen entschieden werden wird.

Die von Berlin verordneten Produktionsbedingungen in Hamburg gleichen einem Chaos: Da wir mangels Schulung keinen Zugriff auf das Fotoarchiv, aber auch keine Fotografen mehr haben, um aktuelle Themen zu bebildern, ist eine sinnvolle Verbindung zwischen Text und Bild nicht mehr immer zu gewährleisten. Die Probleme mit der Bildbearbeitung lassen sich auf unserer gestrigen Kulturseite begutachten, wo ein scharfes Original aus bislang ungeklärten Gründen unscharf abgedruckt wurde. Das Aufmacherfoto auf dieser Seite wurde von Henning Scholz wenige Stunden vor Beginn des Arbeitsverbots geschossen – es wird vorläufig eines der letzten aktuellen und „hausgemachten“ Bilder sein. taz