Der letzte Leninist

betr.: „Er suchte stets seinen Ort“, taz vom 21. 2. 09

Hervorragend, dass gerade in diesem Jahr Ronald M. Schernikau aus dem Vergessen gerissen wird. Sein Buch „Die Tage in L.“ von 1989 sagt vielleicht mehr aus über die Atmosphäre in den damaligen beiden deutschen Staaten als alle bisherigen und noch en masse kommenden Jubiläumsbeiträge in den Medien. Ich würde sagen, er war der letzte Leninist. Als ich ihn im Frühjahr 1990 das letzte Mal traf, hatte er – meiner Erinnerung nach – drei Lenin-Sticker an seiner Jacke. Und er traute sich damit auf Ostberliner Straßen.

LUTZ VOLKE, Berlin