Bremer Christen und Togo

„Niemand zeigt Folter an“

Das Engagement evangelischer Christen für John Agbolete wurzelt in detaillierter Kenntnis von den Zuständen in Togo: Seit Kolonialzeiten ist die Norddeutsche Mission in dem westafrikanischen Land aktiv – heute getragen vom Gedanken der Ökumene und der internationalen Partnerschaft. Weshalb Bremen in Togo einen guten Ruf hat – und viele politische Flüchtlinge hier Zuflucht suchen. Zu Recht, wie gestern Pastorin und Togoexpertin Britta Menke bestätigte, gerade von einem vierwöchigen Aufenthalt dort zurückgekehrt. Fortgesetzte Menschenrechtsverletzungen terrorisierten Zivilbevölkerung und Opposition, sagte sie. Nach den gefälschten Wahlen im Juni habe die Armee besonders hart durchgegriffen. Oppositions-Politiker seien seit Monaten in Dunkelhaft. Viele Menschen würden gefoltert – „aber niemand zeigt das an“, so die Pastorin. Die Menschen erwarteten von der abhängigen Justiz eher Nachteile, wenn sie sich kritisch exponierten. Auch verschleppten Personen spüre man nur unauffällig nach – aus Furcht vor Sippenhaft. Pastor Eberhard Mische, Generalsekretär der Norddeutschen Mission, berichtete vom Gespräch mit einem Ex-Regierungsmitglied im Pariser Exil. Nach dessen Auskunft sei vom Tod bedroht, wer sich an den Expo-Protesten gegen Eyadéma beteiligte. „Aber dafür hat sich der Richter nicht interessiert“, so Mische. ede