lokalkoloratur
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Dass bei Springer die Uhren anders gehen, galt einst vielen als gewiss. Die Verhältnisse haben sich gewandelt, so heißt es, post-ideologische Zeiten wurden ausgerufen, und große Buchstaben sind manchem heute Ausweis für Hellsicht. Da wird dieser Tage, sommerlich träge ein Miniatur-Aufruhr im lokalen Blätterwald inszeniert. Und nicht an „DDR“-Verbrechen oder Maut-Chaos, nein, am Umlaut störte man sich: Die jüngste Imagekampagne von Wirtschaftslobby und Tourismusbehörde war vergangene Woche mitsamt Online-Angebot gestartet, und beinahe im Tagesrhythmus wird seither mit sanfter Hae, pardon, Häme festgestellt, dass „www.ein-lächeln-für-hamburg.de“ ja gar nicht klappen kann, „denn das Internet kennt den deutschen Umlaut nicht“ (Abendblatt) bzw. „im Internet funktioniert das nicht“ (Bild). Beides stimmt – aber nur bei Verwendung veralteter Programmversionen. So ist das manchmal mit der Ungleichzeitigkeit. aldi