Moneta Gegen Berufsunfähigkeit versichern
: Deprimierend

Vor etwa drei Jahren erschreckte mich eine Studie der Weltgesundheitsorganisation, wonach im Jahr 2010 die häufigste Ursache für Berufsunfähigkeit (BU) Depressionen und andere psychische Erkrankungen sein würden. Der jüngsten Statistik zufolge sind wir aber bereits jetzt an diesem Punkt angelangt: Fast 30 Prozent aller Berufsunfähigkeitsrenten gehen auf das Konto von Depressionen. Frauen sind auffallend häufiger betroffen. Während das durchschnittliche BU-Alter bei Herz- und Rückenleiden bei 53 Jahren liegt, schlagen psychische Erkrankungen bereits mit durchschnittlich 48 Jahren zu.

Neben diesen Erkenntnissen werden die Anbieter von Versicherungsschutz von einer weiteren Nachricht erschüttert, die sich demnächst auf die Kalkulation der BU-Prämien auswirken dürfte: Nicht etwa die vermeintlich riskanten Berufe tragen das höchste „Psycho-Risiko“, sondern die so genannte Berufsgruppe 1, die AkademikerInnen, die SchreibtischtäterInnen. Die Kombination von Leistungsdruck, Reizüberflutung, Frust und Bewegungsarmut scheint sich zu einem immer unerträglicheren Cocktail zu mischen.

Dass die Versicherer sich der Problematik schon länger bewusst sind, wissen jene Betroffenen, die wegen einer abgeschlossenen oder gar laufenden Therapie keinen Versicherungsschutz mehr bekommen haben. An alle, die noch immer ohne BU-Schutz sind, ergeht deshalb an dieser Stelle noch einmal der dringende Appell, sich mit diesem Thema auseinander zu setzen, bevor die erste Psychotherapie, Mutter-Kind-Kur oder „vegetative Erschöpfung“ dem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung macht. Und solange die Prämien noch halbwegs erträglich sind – denn steigen werden sie, das ist sicher.

Susanne Kazemieh

Fotohinweis: Susanne Kazemieh ist Finanzmaklerin und Gründerin der Frauenfinanzgruppe, Grindelallee 176, 20144 Hamburg, Tel.: 4142-6667, Fax: 4142-6668, info@frauenfinanzgruppe.de, www.frauenfinanzgruppe.de.