Die Marke „Securitas“ verschwindet

Bremen war Sitz einer großen Versicherung, der Securitas – bis die Schweizer Bâloise-Gruppe die Anteile übernahm. Nun soll die Securitas mit der Basler fusionieren. Künftiger Firmensitz der neuen Gesellschaft ist nicht Bremen, sondern Bad Homburg

Bremen taz ■ Aus dem Bremer Handelsregister wird sie dieser Tage gestrichen. Die „Allgemeine Bremer Versicherungs-Gesellschaft“ Securitas AG, die mit dem „Gefühl, gut versichert zu sein“ warb, wird es nicht mehr geben – nicht wegen unternehmerischer Erfolglosigkeit, sondern weil sie so erfolgreich war. Im Juli fand im Besprechungsraum eines Kölner Notars die letzte Hauptversammlung der Securitas-Aktiengesellschaft statt. Die Herren von der Royal & Sun Alliance, die die 1895 gegründete Securitas vor über sechzig Jahren übernahmen und seitdem als selbstständig arbeitende Tochtergesellschaft führten, haben das Haus mit seinen 600 Angestellten für 90 Millionen Euro an die schweizerische Bâloise-Gruppe verkauft. Die ist bereits mit der Basler Deutschland (Bad Homburg) und der Deutscher-Ring-Gruppe (Hamburg) im Deutschen Versicherungs-Markt aktiv.

„Die Tätigkeiten der Basler und der Securitas werden zusammengeführt. Sitz der neuen Einheit liegt in Bad Homburg“, gab die Bâloise im Frühjahr lapidar bekannt. Die Securitas sei für die Basler ein „strategisch idealer Partner“. Will heißen: Die Strukturen der Basler, die vor allem in Süddeutschland präsent ist, werden mit denen der vor allem in Norddeutschland verbreiteten Securitas fusionieren. Auch wenn ein Personalabbau „nicht im Vordergrund“ stehen soll – stattfinden wird er. Der Bremer Betriebsrat steht darüber längst in Verhandlungen. Der Sprecher der Bremer Securitas, Axel Hausmann, geht davon aus, dass es „gemeinsame Produkte“ geben wird in Zukunft, aber „zwei gleichberechtigte Standorte“. Die Muttergesellschaft hat dagegen andere Signale verbreitet: „Die neue Managementstruktur, bestehend aus beiden Unternehmen, wird weiterhin schlank gehalten werden“, versprach sie.

Die Führung des neuen Unternehmens wird sich in Bad Homburg konzentrieren, am Bremer Securitas-Sitz bleiben auf längere Sicht vor allem die Abteilungen, die für den Kundenkontakt regional präsent sein müssen. Schon in diesem Herbst soll der Firmenname Securitas am Wall verschwinden und durch das neue Logo „Basler Securitas“ ersetzt werden. Den Vorstandsvorsitz der Bremer Securitas für die Phase der Fusion hat schon im Frühjahr der bisherige Chief Executive Officer der Basler Deutschland, Winfried Anolick, übernommen. Dabei sind die beiden jetzt fusionierenden Gesellschaften etwa gleich groß: Die Basler Deutschland verwaltet mit 700 Mitarbeitern ein Prämienvolumen von 322 Millionen Euro (2001), die Securitas mit 600 Mitarbeitern ein Volumen von 281 Millionen Euro. kawe