Erster Finanzplatz für Öko-Nomen

Im September wird „Grünes Geld“ wiederum über alternative Geldanlagen informieren. Die Ausstellung ist Teil der Düsseldorfer Finanzmesse IAM. Erstmals wird sich auch das „Nachhaltigkeitsforum NRW“ präsentieren

VON SEBASTIAN KAYSER

„Erfolgreich Investieren in Umwelt und Ethik“ lautet das Motto der vierten Öko-Finanz-Messe Grünes Geld, die vom 23. bis zum 25. September in Düsseldorf stattfindet. Die Ausstellung bildet zum zweiten Mal den Themen-Park der größten europäischen Finanzmesse, der Internationalen Anlegermesse (IAM). Die grünen Messeplätze sind laut Veranstalter „restlos ausgebucht“, erstmals habe man eine Warteliste ausgelegt. Auf der Grüngeld-Ausstellung wird sich auch das vom nordrhein-westfälischen Umweltministerium frisch eingerichtete „Nachhaltigkeitsforum NRW“ erstmals vorstellen.

„Grüne Geldanlagen dienen der persönlichen Kapitalbildung oder Altersvorsorge; – zugleich erzeugen sie aber auch einen Mehrwert für Umwelt und Gesellschaft“, heißt es in einer Vorab-Informationen des Öko-Zentrum NRW in Hamm. Das von Wirtschaft und Land gemeinsam getragene Zentrum initiierte 1999 die erste Grüngeld-Messe.

Vorgestellt werden dort Finanzprodukte, die den Renditegedanken mit ökologischen, sozialen und ethischen Aspekten verbinden. Anleger können sich über Beteiligungsmöglichkeiten etwa an ökologischen Holzplantagen, neuen Wasserkraftwerken oder Windenergieparks informieren. Unter den 20 Ausstellern sind die Umweltbank und die GLS Gemeinschaftsbank aus Bochum. Auch die taz hat einen eigenen Stand und wird ein Sonderheft zur Ökogeld-Messe heraus bringen: „Die Messe ist ein Treffen für die Branche und Privatleute gleichermaßen“, sagt Projektleiter Tobias Karsten vom Ökozentrum.

Die Messe ist dabei aber auch eine Premierenfeier: Das „Nachhaltigkeitsforum NRW“ geht an den Start. Mit dem neuen Aktionsprogramm will das Landesumweltministerium gerade bei der Finanzierung von Firmen aber auch Umwelt- und Sozialprojekten mit geringem Kapitalbedarf helfen. Weil der Finanzmarkt bei der Vergabe von Risikokapital vorsichtig geworden ist, sollen andere Wege der Kapitalbeschaffung vorgestellt werden. Auf der Grüngeldschau widmet sich ein Fachkongress deshalb der „Mikrofinanzierung“: Auch künftige Nutzer oder Kunden können zu Geldgebern werden, Aktien auch außerbörslich platziert werden und noch heute können Genossenschaften gegründet werden.

Zum Ausstellungsprogramm gesellt sich ein Symposium zum Thema „Stiftungen und Nachhaltigkeit“, verrät Projektleiter Karsten: „Hier werden Interessierte erfahren, wie sie grünes Geld für ihr eigenes Vorhaben nützen können“, kündigt Karsten an. Gerade das immer bedeutendere Stiftungswesen sei in diesem Zusammenhang ein hochaktuelles Thema.

In einer Podiumsdiskussion sollen aber auch grüne Ratings für konventionelle Unternehmen angesprochen werden. Es sei immerhin ein schöner Trend, dass ökologische Maßstäbe zunehmend auch in die Außen- und Kapitalbewertung von Firmen einfließen, freuen sich die Veranstalter. Und deshalb werde sich auch auf diesem Gebiet in Zukunft für den Anleger die Möglichkeiten weiter vergrößern, so Karsten.

www.gruenes-geld.de