Meister im Kündigen

Kölner Unternehmen entlassen immer mehr Mitarbeiter. Chef der Arbeitsagentur sieht aber „positive Signale“

Köln taz ■ „Die Entlassungen sind in Köln auf Rekordniveau“, bilanziert Peter Welters, Chef der Agentur für Arbeit in Köln, die aktuellen Arbeitslosenzahlen. 1.177 Entlassungen wurden im Juli gemeldet, im Vergleich zum Vormonat eine Steigerung um 30,6 Prozent. Die Zahl sei der höchste Wert seit 1980.

Insgesamt stieg die Arbeitslosenzahl in Köln im Vergleich zum Vormonat um 1,8 Prozent an. Damit sind derzeit in Köln 60.583 Menschen arbeitslos gemeldet. Auf der anderen Seite gab es Ende Juli 3.676 offene Stellen im Bestand der Kölner Arbeitsagentur. Die Jobangebote kommen vor allem aus Metall- und Elektroberufen, gefolgt von Ausschreibungen für Dienstleistungs- und Bürojobs.

Für die zweite Jahreshälfte erhofft sich Welters eine Stabilisierung des Kölner Arbeitsmarktes. „Die bessere Stimmung in der Kölner Wirtschaft signalisiert, dass der Arbeitsplatzabbau sich verlangsamt.“ Denn es gebe auch leicht positive Trends: 2.778 bei der Agentur gemeldete Arbeitslose haben im Juli einen Job gefunden. Das sind 4,9 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Auch die Zahl der jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahre sank im Vergleich zum Vorjahr um 6,2 Prozent auf 5.093.

Das Verhältnis zwischen angebotenen Ausbildungsstellen und Ausbildungsplatzbewerbern konnte laut Arbeitsagentur in den letzten Monaten verbessert werden. 6.376 Ausbildungsplätze liegen der Agentur für Arbeit seit Oktober 2003 vor. Das sind 9,4 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. „Ich führe diese positive Entwicklung auf die Anstrengungen im nationalen Pakt für Ausbildung und den Ausbildungskonsens NRW zurück“, so Peter Welters. Trotzdem suchen noch 1.334 Jugendliche mit Hilfe der Arbeitsagentur in Köln eine Ausbildungsstelle. Tobias Haucke