Vivantes lehnt Irakkinder ab

Der Klinikkonzern Vivantes verspielt sich öffentliche Sympathien. Das landeseigene Unternehmen ist bisher der einzige Berliner Krankenhausträger, der eine kostenlose Behandlung irakischer Kinder sofort aus finanziellen Gründen abgelehnt hat. Auf eine Anfrage der Senatsverwaltung für Gesundheit in neun Kliniken mit Kinderabteilungen sei bisher keine weitere so grundsätzliche Absage gekommen, sagte Sprecherin Regina Kneiding gestern. Die anderen Kliniken prüften, ob sie Kinder behandeln können. Hintergrund war die Bitte von ärztlichen Hilfsorganisationen, irakische Kinder in Deutschland kostenlos zu operieren. „Dabei geht es etwa um Herzfehler, die im Irak zurzeit nicht behandelt werden können“, so Kneiding. Der finanziell angeschlagene Klinikkonzern bleibt bei seiner Weigerung. Solche Operationen könnten mehr als hunderttausend Euro kosten, sagte Vivantes-Sprecherin Fina Geschonneck gestern. Dies entspreche den jährlichen Kosten für eine Arztstelle.

DPA