unterm strich
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Cees Nooteboom ist von Wolfgang Schüssel als „unermüdlicher Prediger für die Erweiterung Europas“ betitelt und dafür mit dem Österreichischen Staatspreis für europäische Literatur belohnt worden. Die Laudatio hielt der Philosophen-Biograf und philosophische Dummschwätzer Rüdiger Safranski. Er empfahl die Lektüre Nootebooms als einen Beitrag „gegen das geistige Versteinern“. Was immer damit auch gemeint sein mag.

Für Pamela Anderson sind Literaturauszeichnungen wohl recht unwahrscheinlich. Immerhin hat sie sich jetzt eine Option dafür geschaffen. In „Star“, ihrem ersten Roman, erzählt sie mit Hilfe eines Ghostwriters die Geschichte eines jungen Mädchens, das nach Hollywood geht und mit der TV-Serie „Lebensretter“ berühmt wird. Die immerhin 300 Seiten starke Strandlektüre, die stark an Andersons eigene Vita erinnert, wird von ihr seit Dienstag auf einer Promoreise durch die USA vorgestellt. Dabei soll sie zwar nicht aus dem Buch vorlesen (das wäre wohl ein bisschen viel verlangt), sondern es signieren. Das muss als Beweis ihrer vorhandenen Schreibfähigkeit genügen.

Gegen Michael Moore tauchen derweil die ersten Fälschungsvorwürfe betreffs seines Films „Fahrenheit 9/11“ auf. Die US-Regionalzeitung „Pantagraph“ aus Illinois will eine öffentliche Entschuldigung vom Filmemacher, weil der eine Titelseite zusammenmontiert hat. Unter den Zeitungskopf war die Meldung vom Wahlsieg Al Gores in Florida arrangiert worden, obwohl die Meldung eigentlich aus dem Innenteil der Zeitung stammte. Für dieses schreckliche, anstößige und amoralische Vergehen fordert das Blatt außer der Entschuldigung auch noch eine symbolische Schadensersatz-Zahlung von einem Dollar.