Polizei kommt – Pass aufgegessen

Mutmaßlicher algerischer Kreditbetrüger an der Schlachte verhaftet

Bremen taz ■ Am Ende habe er „wohl doch kooperieren wollen“, so drückte sich gestern auf Nachfrage ein Sprecher der Polizei aus. Es geht um einen 37-jährigen Algerier, der Mitte letzter Woche an der Schlachte von zwei Zivilbeamten gefasst wurde. Im Laufe seiner Festnahme zog der wegen Kreditkartenbetrugs und eines laufenden Abschiebeverfahrens gesuchte Mann seinen Pass aus der Hosentasche und aß ihn vollständig auf. Später, auf der Polizeiwache wollte er das verschluckte Beweismittel ausspucken und verlangte dazu mehrere Glas Wasser. Die „Exkorporation“, so der Sprecher der Polizei, sei aber nicht geglückt.

Der Pass, ein griechisches Papier, sei aber laut Auskunft des Festgenommenen ohnehin gefälscht gewesen. Brechmittel kamen bei dem Vorgang nicht zum Einsatz, versichert der Polizeisprecher.

Der Algerier, der wegen des Hamburger Haftbefehls dorthin überführt wird, sei auch den Bremer Zivilbeamten bekannt gewesen. Er versuchte sich der Festnahme zunächst mit dem Hinweis zu entziehen, er habe geheiratet und sei nicht der Gesuchte. Schließlich sprang er in die Weser und warf sein Portemonnaie in die Fluten. Auf der Wache sei er mit trockener Kleidung ausgestattet worden. Ein Arzt stellte die Haftfähigkeit trotz des Bades im kalten Wasser fest. hey