Gift-Wert gesunken

„Vorläufige Entspannung“ signalisieren die Bremer Immobilienverwalter beim Thema PCB in der Schule

Bremen taz ■ Bei einer erneuten Messung der PCB-Werte im Schulzentrum Ronzelenstraße wurde eine deutlich geringere Belastung festgestellt als noch vor gut einer Woche – damals wurden in der Horner Schule alarmierende 5.900 Nanogramm pro Kubikmeter Luft gemessen. Schulsenator Willi Lemke (SPD) ließ daraufhin – es war der zweite Schultag – den Südtrakt des Gebäudes stilllegen. Wie die Gesellschaft für Bremer Immobilien (GBI) mitteilt, wird der so genannte Interventionswert von 3.000 Nanogramm jetzt nur noch in einem Raum erreicht. Ansonsten schwanke die Konzentration des seit 1989 verbotenen Baugifts zwischen 1.300 und 2.300 Nanogramm. Die Werte „signalisieren nun weitgehend eine vorläufige Entspannung“, wie es in der Pressemitteilung zusammenfassend heißt.

Auch im Südtrakt des Gebäudes wird nun also wieder Unterricht stattfinden – mit dem Segen des Gesundheitsamtes. Die Nutzung für „Unterrichtszwecke“ sei „akzeptabel“. Man gehe aber davon aus, „dass spätestens zum Ende des Schuljahres mit der Sanierung des Traktes begonnen wird.“

Wie GBI-Mitarbeiter Martin Rohmann mitteilt, sei die Hauptursache für den Rückgang die gesunkene Außentemperatur. Die Messung im August habe bei 32 Grad stattgefunden, die jetzige bei rund 23 Grad. Auch seien die dramatischen Werte auf die wochenlang geschlossenen Fenster in den Ferien zurückzuführen. Die Räume würden nun, bis zur endgültigen Sanierung fortlaufend kontrolliert und regelmäßig gelüftet.

PCB, ein Gemisch aus 209 Verbindungen galt in den 60er und 70er Jahren als idealer Baustoff. Das Bremer Gesundheitsamt hat die „langfristig tolerable Raumluftkonzentration“ pro Tag auf 300 Nanogramm pro Kubikmeter festgelegt. hey