Moorburg braucht mehr Kohle

Umstrittenes Kraftwerk wird um mehrere hundert Millionen Euro teurer. Schuld ist die Politik, sagt Vattenfall

Der Bau des umstrittenen Kohlekraftwerks Moorburg wird deutlich teurer als ursprünglich kalkuliert. Das bestätigte Sabine Neumann, Sprecherin des Betreiberkonzerns Vattenfall, am Mittwoch. Verantwortlich dafür seien behördliche Umweltauflagen und Verzögerungen im Genehmigungsverfahren. Am 30. September 2008 war das Kraftwerk von Umweltsenatorin Anja Hajduk (GAL) mit neunmonatiger Verspätung genehmigt worden.

Eine Summe wollte Neumann nicht nennen. Die Entscheidung über zusätzliche Investitionsmittel für Moorburg werden demnächst von den internationalen Gremien des schwedischen Mutterkonzerns in Stockholm getroffen. Im vorigen Jahr hieß es, die Verzögerungen könnten das Zwei-Milliarden-Projekt um „mehrere hundert Millionen Euro“ verteuern. Gerüchte über Mehrkosten von 600 Millionen Euro wollte Neumann „weder bestätigen noch dementieren“.

Der BUND Hamburg forderte von Vattenfall, die Wirtschaftlichkeit des Kraftwerks nachzuweisen, das für das Klima und den ökologischen Zustand der Elbe schädlich sei. Sauberer Strom würde dort ohnehin nicht produziert, jetzt aber könne auch von „günstigem Strom für Hamburg“ keine Rede mehr sein. SMV