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Noch in den 80ern galten The Sisters of Mercy um Andrew Eldritch – jener große Mann mit der schwarzen Sonnenbrille und der Grabesstimme, der nichts mehr hasst, als mit seiner Band der Gothic-Szene zugeordnet zu werden, die ihn einst vergöttert hat wie wenige andere – und seinen Drumcomputer Doctor Avalanche als am meisten gebootlegte Band der Welt. Viel Material haben die Schwestern selbst ja auch nie veröffentlicht. Gerade mal fünf Alben sind bis 1993 entstanden. Seitdem befindet sich die Band in einem mittlerweile ja auch schon 13 Jahre dauernden Wiederaufstieg aus der Versenkung, in die es 1994 mit riesigen Schritten ging. Seit ein paar Jahren wird aber wieder kräftig getourt, heute Abend sind die Düsterrocker mit zunehmenden Hang zu Techno und EBM im D-Club zu hören. Ob da aber noch mal ein sechstes Album kommt, wer weiß? Und ob dann der Wiederaufstieg mal beendet ist? Do, 26. 2., 21 Uhr, D-Club (Docks), Spielbudenplatz 19 – 20 Andere Bands wiederum existieren noch gar nicht so lange, wie die „Sisters“ schon aus der Versenkung wieder auftauchen. Das Altonaer Reggaekollektiv Dubtari etwa war vor gerade mal zehn Jahren das erste Mal im Vorprogramm der jamaikanischen Kollegen von „Culture“ in der Fabrik zu hören. Genau dort wird am Freitag dann auch das 10-jährige Bestehen mit einer Konzertreise durch die ganze Bandgeschichte und Überraschungen verheißenden musikalischen Gästen gefeiert. Aber nicht nur das: ein neues Album mit dem Namen „Subkultur“ ist auch gerade fertig geworden. Fr, 27. 2., 21 Uhr, Fabrik, Barnerstraße 36 Eine „Performance, die ein tiefes narratives Gefühl geopolitischer Entzauberung, eingegossen in dunkle Texturen“ übermittle, sei die Arbeit des Singapurers Marc Chia in dessen One Man Nation, befand das portugiesische Avantgarde-Kollektiv „Soopa“. Dabei sei die Entzauberung nicht nur narrativ, sondern eine Art Exorzismus, in den der 26-Jährige jeden Teil seines Körpers und den Klang aller bewussten und unbeabsichtigten Gesten einfließen lässt. So wird alles zum Instrument und Quelle von Kritik: um vorgezeichnete Wege zu umgehen und die Möglichkeiten des Lebens ontologisch neu zu erfinden. Fr, 27. .1, 22 Uhr, Hörbar im B-Movie, Brigittenstraße 5 ROBERT MATTHIES