Gesellschaft auf Droge: Speed

In dem eigentlich recht schunkelig-harmlos wirkenden Country-Song „Six Days On the Road“, vor allem durch Dave Dudley bekannt geworden, findet sich ein eindeutiger Hinweis darauf, wie auch einst mit Amphetaminen umgegangen wurde. Jene kleinen weißen Pillen, von denen die Rede ist, ermöglichen es dem wackeren Fernfahrer länger durchzuhalten, anders gesagt: mehr zu leisten – und wofür, das ist eigentlich auch klar. Die bornierte Wertschätzung von Leistung (ja dann doch nie als Selbstzweck, sondern immer zur Steigerung der Produktivität) führt bekanntlich systematisch zu dem, was im Sport als Doping an der Tagesordnung ist. Hans-Christian Dany, Künstler, Autor, Kurator und Berater, hat darüber ein Buch geschrieben. „Speed – Eine Gesellschaft auf Droge“ (Edition Nautilus) befasst sich mit der „Beschleunigung und Produktivitätssteigerung der Arbeitskraft, Grenzüberschreitung in der Kreativität, Körpergestaltung und guten Gründen, nüchtern zu bleiben“. Hinterlegt mit Filmausschnitten und Musikbeispielen liest der Autor aus seinem Buch. Eintritt frei. ASL

Donnerstag, 20 Uhr, Nook/Zucker