im visier der Polizei: Gekauftes Gold?
Asche auf unser Haupt. Da unterstellten wir der Konkurrenz eine zu medienpartnerschaftliche Berichterstattung über die Chorolympiade, nur weil sie sich während des Juli-Großereignisses beharrlich über kommerzielle Orientierung, kulturpolitische Schieflage, olympischen Etikettenschwindel und den schlechten Ruf der Veranstaltung in der bundesweiten Chorszene ausschwieg. Und jetzt das: Unter der Überschrift „Sänger haben sich von Keksen ernährt“ zerrt der lokale Leitartikel von WK/BNdas „blanke Chaos“ ans Licht, das „hinter den Kulissen“ geherrscht habe.
Kronzeugen sind drei freiwillige Helfer, darunter Mitglieder des Polizeichores. Nach akribischer Recherche haben sie eine Mängelliste erstellt, in der unter anderem überhöhte Parkgebühren für die Chorbusse nachgewiesen werden. Das pikanteste Detail der Untersuchung: Die zahlreichen ausgezeichneten Chöre mussten die errungenen Medaillen offenbar bezahlen. Insgesamt sei die Teilnahme „für Chöre aus ärmeren Ländern“ zu teuer gewesen.
Andererseits stellt die Bremer Polizei in einer aktuellen Mitteilung fest, die Olympiade habe „das Interesse an der Chormusik in unserer Stadt erfreulich anwachsen lassen“. Davon wolle man bei einem sommerlich-leichten und ganz unkritischen Kunsthallenkonzert am 15. August profitieren – „die grünen Uniformen bleiben im Schrank“. HB
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