Betr.: Gerhard Seyfried

Gerhard Seyfried hat mit seinen Comics über die gesammelten Probleme im undogmatischen Alltag für viel Freude in bundesdeutschen Wohngemeinschaften gesorgt. Ganz besonders mit seiner liebevollen Darstellung der Ordnungshüter. Dann hat der Zeichner das Zeichnen mal gelassen und einen Roman geschrieben, „Herero“, in dem sich Seyfried in der deutschen Kolonialgeschichte umschaute. Jetzt präsentiert er seinen Zweitling, in dem auch seine eigene Geschichte eingearbeitet ist. Zurück in die Siebziger geht es, ins Tummelfeld der Studenten und Spontis. Zwischendrin die umherschweifenden Haschrebellen, die doch feststellen müssen, dass die Guerilla nicht nur den Spaß als Vornamen trägt: „Der schwarze Stern der Tupamaros“. Heute liest Seyfried erstmals daraus, und zwar schon ein wenig komischerweise im Kulturkaufhaus Dussmann.