Wer war Waldi?

Wie und warum sich die Redakteure der ARD-Sportschau einmal selbst und ihre „Win-win-win-Situation“ feierten

Delling und Beckmann waren nicht da. Dafür kam aber Monica Lierhaus. „Sie hat ihren Kurzurlaub unterbrochen, um mit uns zu feiern“, jubelte WDR-Sportchef Heribert Faßbender in dieser Woche auf einer Pressekonferenz im eigens angemieteten Stadion des 1. FC Köln: „Vor einem Jahr saßen wir hier und hatten Monica Lierhaus im Herzen, aber noch nicht unter Vertrag.“ Anfang des Jahres kam die Moderatorin von Premiere zur ARD, im Wechsel mit Delling und Beckmann wird sie weiterhin die Sportschau moderieren.

Der Sender hat aus der 33-Jährigen eine wunschlos glückliche Frau gemacht. „Wenn ich morgens in den Spiegel schaue, dann sehe ich ein extrem zufriedenes Gesicht“, rief sie verzückt. Es folgte eine Danksagung an ihre Chefs, Förderer, Kollegen, das große Vertrauen. So etwas kennt man sonst von Filmpreisverleihungen. Und eigentlich fehlte nur der Tränenausbruch à la Gwyneth Paltrow.

Achim Rohnke, Geschäftsführer der ARD-Werbung, verkündete die frohe Botschaft aber doch lieber persönlich. Die Bundesliga-Sportschau befinde sich in einer „Win-win-win-Situation“, sagte er, und weiter: „Es gibt drei Gewinner: Zuschauer, Werbekunden und die ARD!“ Die 65 Millionen Euro, die der öffentlich-rechtliche Sender jährlich für die Bundesliga-Rechte ausgibt, seien „komplett durch Werbung refinanziert“. Im Schnitt sechs Millionen Zuschauer hatte die Sportschau in der vergangenen Bundesliga-Saison. Das sind 1,7 Millionen Zuschauer mehr als im letzten Jahr bei „ran“ auf Sat.1. „Somit gibt es einen vierten Gewinner: den Fußball“, folgerte Fassbender. Am Konzept soll deshalb kaum etwas verändert werden. Bis auf Waldemar Hartmann, der nicht mehr so oft ran darf. CHRISTIANE MITATSELIS