Kenias Mau-Mau endlich legalisiert

BERLIN taz ■ Kenias Regierung hat die einstige antikoloniale Befreiungsbewegung „Mau Mau“ legalisiert. Sicherheitsminister Chris Murungaru bestätigte gegenüber kenianischen Medien, er habe am Freitag das seit 1950 geltende Verbot der Guerillagruppe aufgehoben. Die Veteranen der Mau-Mau dürfen damit einen Verband gründen. Dies ist entscheidend für den Fortgang von Reparationsklagen gegen Großbritannien für Kriegsverbrechen während des antikolonialen Befreiungskampfes. Der Krieg zwischen der britischen Armee und der Mau-Mau, radikale Guerillagruppe des Kikuyu-Volkes, forderte zwischen der Verhängung des Ausnahmezustands 1952 und der Unabhängigkeit Kenias 1963 über 25.000 Tote. Die Mau-Mau bekämpfte dabei auch Angehörige anderer kenianischer Ethnien. Nach der Unabhängigkeit hielt Kenias Präsident Jomo Kenyatta das Verbot der Bewegung aufrecht. Paul Muite, ein führender Bürgerrechtler, nannte die Aufhebung des Verbots einen „Meilenstein in der Geschichte des Landes“.