Ortsbildprägendes Biotop

Wachsende Stadt: Anwohner wehren sich gegen Einfamilienhäuser auf Obstwiese in Lemsahl

Gegen das Senatskonzept Wachsende Stadt regt sich neuer lokaler Widerstand. Die „Initiative Streuobstwiese Pfefferkrug“ sammelt Unterschriften gegen die Bebauung einer 2,4 Hektar großen Obstwiese im Wandsbeker Stadtteil Lemsahl. Die Wiese wird als Pferdekoppel genutzt und liegt mitten in einem Einfamilienhausgebiet. Der Senat schlägt dort den Bau von 40 Einfamilienhäusern vor.

Bei der Fläche handele es sich „nicht um eine zu schließende Baulücke, sondern um ein wertvolles grünes Biotop, das zum Lebensraum für viele zum Teil seltene Tier- und Pflanzenarten geworden ist“, behauptet die Initiative. Für ein paar Häuser solle eine mehr als 100 Jahre alte Streuobstwiese zerstört werden, während in anderen Stadtteilen solche Biotope mühevoll wieder geschaffen würden, wundert sich Edith Reis von der Initiative. Das Viertel würde unter dem Wegfall der freien Fläche leiden. Zuzügler würden zusätzlichen Verkehr verursachen.

„Der Bezirk soll ein Bebauungskonzept erarbeiten, das die ortsbildprägende Bedeutung der Freifläche berücksichtigen soll“, sagt Helma Krstanoski, Sprecherin der Baubehörde. Bezirksamtsleiter Gerhard Fuchs (CDU) zeigte sich von dem Widerstand überrascht. Ein Baustufenplan erlaube in dem Gebiet eingeschossige Wohnhäuser mit Dachausbauten. Der Flächennutzungsplan enthalte lediglich die Auflage, den grünen Charakter des Gebiets zu erhalten. Das Wohnviertel ist von zum Teil großen Grünflächen umgeben. knö