Rüstungskonzern legt zu
: Bombenergebnis

Die Rheinmetall AG ist eines der Lieblingskinder der Landesregierung. Sieht ja auch gut aus, so ein Konzern, der Gewinne macht und schwarze Zahlen schreibt. Verkehrsminister Axel Horstmann (SPD) lässt sich deshalb nur zu gerne ablichten mit den Rheinmetallern, die in ihrer Autozulieferer-Sparte Kolbenschmidt Pierburg so innovative Dinge wie den Brennstoffzellenantrieb für Autos entwickeln. Alles sehr lobenswert.

KOMMENTAR VON ULLA JASPER

Was die Politiker nicht so gerne erwähnen, ist, dass der gleiche Konzern mit seiner – verharmlosend „Wehr- und Verteidigungstechnik“ genannten – Sparte DeTec Panzergeschäfte mit Israel abgeschlossen hat. Das sind dann die Fahrzeuge, die wir jeden Abend in der Tagesschau sehen, wenn wieder Häuser und Felder von Palästinensern zerstört werden. Auch nicht erwähnt wird, dass DeTec mit Firmen kooperiert, die Streubomben und Landminen entwickeln. Aber das sind eben die schmutzigen Themen, über die man gerne den Mantel des Schweigens hüllt.

Illegale Geschäfte wird man Rheinmetall wohl kaum nachweisen können. Die Ausfuhrkontrollen für Waffen sind in Deutschland strikter als in den meisten anderen Ländern. Dennoch: Die Firma beweist, dass sie die legalen Möglichkeiten soweit wie möglich ausreizt, ohne sich um ihre moralische Verpflichtung zu scheren. Schade ist nur, dass die Politik sich solchen Firmen immer wieder so unkritisch anbiedert, wenn sie nur versprechen, ein paar Arbeitsplätze im Land zu schaffen.