unterm strich
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Gegen den Wiederaufbau des Schlosses: Brandenburgs Kulturministerin Johanna Wanka (CDU). Allerdings geht es nicht um das in Berlin, dem demnächst der Palast der Republik weichen wird. Sie spricht sich gegen einen Wiederaufbau des Potsdamer Stadtschlosses aus. „Ich bin dagegen“, sagte Wanka nach einem Bericht der Märkischen Allgemeinen vom Samstag bei einer Diskussionsrunde. Sie ergänzte: „Eine wirklich geniale Lösung als Neubau würde mich mehr ansprechen als ein klassischer Wiederaufbau.“ Dafür biete gerade die Bewerbung Potsdams als Kulturhauptstadt Europas 2010 eine Chance. In jedem Fall müsse etwas „städtebaulich Exzellentes“ auf dem Alten Markt im Herzen der Landeshauptstadt entstehen, betonte Wanka. Nach ihren Worten ist Potsdam ein sehr, sehr ernsthafter Kandidat für den Kulturhauptstadt-Titel. Allerdings gebe es noch Defizite. So müsse es auf dem Gebiet der bildenden Kunst dringend Initiativen geben.

Für den Erhalt des langjährigen Wohnsitzes der Schriftstellerin Bettina von Arnim (1785–1859): Christa Wolf, Martin Walser, Günter Grass und Günter de Bruyn. Und auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die bereits eine mündliche Zusage gemacht hat, das internationale Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf zu fördern. Das Haus im Kreis Teltow-Fläming ist in Gefahr, da der bisherige Träger – die Stiftung Kulturfonds – in Liquidation ist. Bund und Land haben bereits ihre finanziellen Zusagen gegeben, den Erhalt des Hauses für die nächsten drei Jahre zu sichern. Voraussetzung ist laut Doris Sossenheimer, der Leiterin des Künstlerhauses, aber ein neuer Träger. „Dieses älteste Künstlerhaus Deutschlands darf nicht geschlossen werden“, betonte sie. „Denn in Wiepersdorf ist es gelungen, 200 Jahre literarisch-kulturelle Tradition – auch zu DDR-Zeiten – lebendig zu halten.“

Nach Angaben von Sossenheimer waren seit 1992 rund 900 Stipendiaten aus aller Welt und allen künstlerischen Sparten für zwei bis fünf Monate in Wiepersdorf. „Auch derzeit sind wir ausgebucht.“ Die Arbeit gehe insgesamt weiter, „aber durch die verhängte Haushaltssperre sind wir extrem eingeschränkt“. So konnte das traditionelle Sommerfest an diesem Sonntag nur durch Spenden auf die Beine gestellt werden. Dies gelte auch für weitere in diesem Jahr geplante Veranstaltungen.

Gerettet und renoviert: die Villa Massimo in Rom. Sie erstrahlt seit kurzem in neuem Glanz, zwölf Künstler-Stipendiaten wohnen dort. Jeder Künstler hat ein eigenes, lichtdurchflutetes Studio, ein komfortables Appartement samt eigenem Gärtchen. Vorbildlich.