Abzug bis August 2010

US-Präsident Barack Obama hat sich offenbar mit dem Militär auf einen Abzugsplan aus dem Irak geeinigt

WASHINGTON dpa ■ US-Präsident Barack Obama will nach Medienberichten noch in dieser Woche den Abzug aller Kampftruppen aus dem Irak bis August 2010 verkünden. Er habe noch keine endgültige Entscheidung gefällt, aber stehe kurz davor, zitierten Zeitungen am Mittwoch Regierungsbeamte. Demnach könnte Obama seinen Irak-Plan am Freitag bei Truppenbesuchen in Camp Lejeune oder Fort Bragg (North Carolina) verkünden.

Den Medienberichten nach würde ein Abzug bis August nächsten Jahres drei Monate über die 16-monatige Frist hinausgehen, die Obama im Präsidentschaftswahlkampf genannt hatte. Der Plan würde auch bedeuten, dass nach dem Abzugstermin weiterhin noch rund 50.000 Soldaten im Irak stationiert blieben, wenn auch nicht in direkten Kampfpositionen, sondern hauptsächlich zur Ausbildung irakischer Truppen und zum Schutz von US-Einrichtungen eingesetzt werden, allerdings auch gegen Terroristen.

Laut Medienberichten ist die 19-Monate-Frist ein Kompromiss zwischen mehreren Optionen, die Verteidigungsminister Robert Gates und Generalstabschef Michael Mullen Obama zur Entscheidung vorgelegt haben. Die Militärführung habe den Präsidenten ersucht, die im Wahlkampf genannte Zeitspanne auszudehnen, um die erzielten Fortschritte bei der Sicherheitslage im Irak zu festigen, die politischen Institutionen zu stärken und sicherstellen zu können, dass der Irak nicht erneut instabil werde.