Yukos mit Teilerfolg

Gericht hält Beschlagnahme von Förderbetrieb für nicht legitim. Dennoch droht dem Konzern weiter der Konkurs

MOSKAU dpa/taz ■ Beim russichen Ölkonzern Yukos bleibt die Situation trotz eines Teilerfolges vor Gericht weiter unklar. Am Freitag hatte ein Moskauer Schiedsgericht nach Börsenschluss erklärt, die Beschlagnahme des größten Yukos-Förderbetriebs, Juganskneftegas, durch Gerichtsvollzieher sei nicht legitim gewesen. Gleichzeitig blieben die Geschäftskonten aber gesperrt.

Dem zu Steuernachzahlungen in Höhe von 2,8 Milliarden Euro verurteilten Konzern droht noch in diesem Monat die Pleite. Denn Yukos fehlt das Geld für den Transport und andere operative Kosten. Der Aktienkurs schnellte als Folge des Gerichtsurteils aber gestern erst einmal im frühen Handel in Moskau um 17,6 Prozent hoch.

Die russische Tageszeitung Iswestija nannte es gestern „merkwürdig, dass diese Gerichtsentscheidung am Freitag erst nach Börsenschluss verkündet wurde“. Einen Tag zuvor habe das Justizministerium noch die Yukos-Papiere abstürzen lassen. Das Spiel des Staates mit den Aktienkursen sei auch für Staatsdiener eine gute Gelegenheit, Geld zu verdienen. STEP