Rasseln, Scheppern, Brüllen

Die bärtigen New Yorker Schepper-Folk-Heroen und Outlaw-Weirdos „O’Death“ präsentieren im Molotow ihr neues Album „Broken Hymns, Limbs And Skin“

Dass es sich bei traditionellem US-Folk und Punk um zwei völlig unterschiedliche ästhetische Ansätze und Stile handelt, ist ein weit verbreiteter Irrglaube. Ganz praktisch und lautstark wird er seit ein paar Jahren von den fünf New Yorker Outlaw-Weirdos von „O’Death“ widerlegt.

Am Montagabend schmeißen die bärtigen Schepper-Folk-Heroen im Molotow Gospels aus der Zeit des Bürgerkriegs, Musik aus den Appalachen, süße Melodien, die Energie des Punk und des Whiskeys und „emmet otter’s jug-band christmas“ in einen großen Topf und garnieren das Ganze mit Gitarren, Banjos, Ukulelen, Streichern, Schellenkränzen, der rasselnden und dann wieder schlingernd wie der frühe Will Oldham Freude- und Klagelieder singenden Stimme von Sänger Greg Jamie und allerhand anderem scheppernden Zeug.

Vor der wilden Mischung dürften sich Tom Waits, „16 Horsepower“ oder die „Pogues“ genauso tief verneigen wie auf der anderen Seite wohl auch die „Rednex“. Und unter Brooklyner Sensenmännern und -frauen gelten die fünf bärtigen Wahnsinnigen ja ohnehin immer noch als der heißeste Scheiß. MATT

Mo, 2. 3., 20 Uhr, Molotow, Spielbudenplatz 5