Indie-Ikone
: Phillip Boa

Er hat immer polarisiert. Manchen war Phillip Boa einer der ersten Ausverkäufer der reinen Independent-Lehre, anderen ein visionärer, experimentierfreudiger und kompromissloser Musiker.

Boas Gebahren war dieser zwiespältigen Wahrnehmung äußerst förderlich, inszenierte er sich doch nicht selten als verkanntes Genie, derweil seine Musik oft im besten Sinne eingängig und eben nicht bilderstürmerisch wirkte.

Dass er seine Vorstellung einer Musik, die an den Geist der frühen Achtziger anknüpft, bis heute verfolgt, spricht zumindest für einen gewissen Erfolg ebenso wie für einen beträchtlichen Durchhaltewillen, auch wenn er gelegentlich – wie bei jenem eher unseligen Boa-meets-Metal-Projekt „Voodoo Cult“ – dann doch ein wenig wie einer wirkte, der vergeblich versucht, an aktuellen Trends zu partizipieren.

Das meiste, was Phillip Boa jedoch in seiner langen Laufbahn veröffentlichte, hat die Jahre erstaunlich gut überstanden.

Und gelegentlich vermag er es auch heute noch, mit verblüffenden künstlerischen Entscheidungen Interesse zu wecken: Für sein neuestes Album „Diamonds Fall“ engagierte Boa beispielsweise den ehemaligen „Can“-Schlagzeuger Jaki Liebezeit. ASL

Donnerstag, 20 Uhr, Lagerhaus