IOC dezimiert sich

Olympisches Komitee wirft zwei weitere Mitglieder raus

ATHEN dpa/taz ■ Mit gehöriger Verspätung hat das Internationale Olympische Komitee (IOC) gleich zum Auftakt der Vollversammlung sein indonesisches Mitglied Mohammed Bob Hasan ausgeschlossen. Der Milliardär war 2000 in seinem Land wegen Korruption zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt worden. Ein Jahr später hatte ihn das IOC suspendiert. Der Ausschluss erfolgte gestern in Athen mit 101 Stimmen und übertraf deutlich die erforderliche Zahl von 69 Voten.

Der 1994 in das IOC berufene Hasan war ein enger Vertrauter des gestürzten indonesischen Diktators Suharto. Das IOC hatte mit dem Ausschluss gewartet, bis das Strafverfahren in Jakarta mit der Aussetzung der restlichen Haftstrafe abgeschlossen war. Hasans Rauswurf ist der erste seit 1999, als in Folge des Korruptionsskandals um Salt Lake City sechs IOC-Mitglieder ausgeschlossen und vier weitere zum Rücktritt gezwungen worden waren.

Ebenfalls ausgeschlossen wurde der Präsident des Nationalen Olympischen Komitees (NOK) von Somalia, Fara W. Addo. Dieser hatte als Präsident des nationalen Verbandes Gelder veruntreut. Erst am Samstag hatte die IOC-Führung den im Zusammenhang mit der Vergabe der Spiele 2012 unter Korruptionsverdacht stehenden Bulgaren Ivan Slawkow suspendiert.