unterm strich:
Nach der Auflösung des Balletts Frankfurt will die Nachfolgetruppe des berühmten Tanzensembles im Januar ihre Arbeit aufnehmen. Wie Choreograf William Forsythe gestern in Frankfurt berichtete, wird das private Ensemble den Namen „The Forsythe Company“ tragen. Die Truppe soll weniger Tänzer haben und flexibler organisiert sein als das städtische Ballett, das aus Kostengründen eingespart wurde.
Forsythe will den Weg weitergehen, der sich bereits in den vergangenen Jahren in Stücken wie „Kammer/Kammer“ oder „We live here“ abgezeichnet hat: der Mix verschiedener Medien und Genres. Seine neue Truppe werde auch Performances, Installationen, interaktive Projekte und Filme erarbeiten, teilte der Amerikaner mit.
Forsythe kündigte die Gründung einer Akademie für den internationalen Tanznachwuchs an. Geplant sei die Gründung einer gemeinnützigen Stiftung. Gelehrt werden sollen Trainingstechniken, aber auch philosophische Themen. Er wolle „die Wahrnehmung von Tanz in der Öffentlichkeit grundlegend verändern“, sagte der Choreograf. Da sieht man, wie die Krise die kreativen Impulse durchaus stärken kann.
Die von den Städten Frankfurt und Dresden sowie den Ländern Sachsen und Hessen getragene Nachfolgetruppe wird in einem alten Straßenbahndepot in Frankfurt und im Festspielhaus Hellerau auftreten, aber auch weiterhin internationale Gastspiele geben.
Und noch ein Preis: Der 73-jährige italienische Regisseur Ermanno Olmi ist mit dem Ehrenleoparden des Filmfestivals Locarno ausgezeichnet worden. Bud Spencer (74), Hauptdarsteller in mehreren Filmen des Regisseurs, war bei der Ehrung am Montagabend ebenfalls anwesend.
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