Unterm Strich
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Der Countdown läuft: Am 15. September, also in zehn Tagen, wird das erste der fünf angekündigten Madonna-Kinderbücher erscheinen. Weltweit, in 42 Sprachen, das volle Programm. „Die Englischen Rosen“ wird das Werk heißen und, wie Madonna gestern in einer exklusiven Aufnahme für die Webseite der britischen Amazon-Niederlassung zu Protokoll gab, soll es „Kinder jeden Alters“ inspirieren, „sogar Erwachsene“. Worum es in dem Buch genau gehen wird, liegt zwar noch im Dunkeln des Verlagstresors, doch so viel ließ Madonna durchblicken: „Das Buch handelt von Neid und Eifersucht und davon, wie diese Gefühle in unseren Leben so viel unnötiges Leid verursachen.“ Freundschaft soll vorkommen, bei Freunden soll übernachtet werden, und eine Märchen-Großmutter wird es auch geben.

Oho, denkt man sich da in frischer und leidvoller Erinnerung an den Film „Stürmische Liebe“, das jüngste Kulturproduktionsdesaster aus dem Hause Ciccione-Richie, was mag einem da bevorstehen? Zu was mögen ihre Kinder Lourdes (6) und Rocco (3) ihre Mutter da inspiriert haben? Zumal es ein Buch werden soll, das all die Geschichten zu erzählen gedenkt, die Madonna damals gerne gelesen hätte, als sie noch in einem Detroiter Vorgarten herumtollte und ihrem Vater die neue Stiefmutter übel nahm? Genaues weiß man nicht. Wertemäßig jedenfalls, so lässt Madonna durchblicken, soll sich das Buch an den Lehren der Kaballah-Sekte orientieren, einer recht verstrahlten religiösen Splittergruppe, über die nicht viel mehr bekannt ist, als dass ihre Mitglieder sich regelmäßig treffen, um dann gemeinsam in die Höhe zu springen und „Unsterblichkeit jetzt!“ zu rufen. Das verheißt doch einiges.