Veränderte Erbsubstanz

Bäume im Katastrophengebiet von Tschernobyl verändern in Folge der radioaktiven Verstrahlung ihre Erbsubstanz. Auf diese Weise schützten die Pflanzen ihr Genom vor einer Destabilisierung durch Radioaktivität, berichtet die britische Fachzeitschrift New Scientist über die Studie eines kanadisch-ukrainisches Forscherteams. Die Wissenschaftler hatten Waldkiefern untersucht, die sie zehn Jahre zuvor als gesunde Samen in die belasteten Böden eingepflanzt hatten. Die Forscher beobachteten dabei ein deutlich verändertes „Methylierungsmuster“ im Erbgut der Kiefern. Die an den DNA-Strang angehängten Methylgruppen beeinflussen unter anderem die Gen-Aktivität. Die Methylierung sei eine „Antwort auf Stress, die einer Genom-Instabilität vorbeugt und das Überleben in extrem feindlicher Umgebung ermöglicht“, sagen die Foscher. DPA