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: Verkannte Gefahr

In Deutschland sterben weitaus mehr Menschen durch eine Blutvergiftung als an Aids oder einige der Krebsarten. Bis zu 40.000 Menschen sterben hierzulande jährlich an einer Sepsis, berichtete der Mediziner Konrad Reinhard auf dem Internationalen Sepsis-Kongress in Weimar. Eine Blutvergiftung tritt zumeist als Folge einer Operation auf. Besonders schlimm sei, meinte Konrad Reinhard, dass es weder eindeutige Symptome gebe noch Diagnosetests verfügbar seien. Dabei sei eine Sepsis genauso gefährlich einzustufen wie ein Herzinfarkt. Auch die in der Bevölkerung „allgemein verbreitete Vorstellung“, ein roter Strich am Unterarm deute auf eine Blutvergiftung hin, sei „unzulänglich“. Eine Sepsis zu erkennen, sei weitaus schwieriger. Die Symptome ähneln denen anderer Krankheiten: Unter anderem Herzrasen, Schwächegefühl und Verwirrtheit. Selbst in den Kliniken würde eine lebensgefährliche Blutvergiftung oft erst viel zu spät erkannt.