Rettung der SSW-werft geht zu ende

Die regionalen sparkassen in Bremerhaven geben die SSW-werft auf – und wollen nicht einmal die kosten für steuern und versicherung des werft-grundstückes übernehmen. zwangsversteigerung wäre das ende der werft

bremerhaven taz ■ Es geht um die kosten für steuern und versicherungen für das 180.000 quadratmeter große grundstück der in insolvenz befindlichen SSW-werft – also vergleichsweise geringe summen. an dem problem drohen die versuche, die werft zu retten, zu scheitern. ausgerechnet die regionalen sparkassen haben die geduld verloren. Seit einem jahr wird darum gerungen, weil die Sparkassen Bremerhaven und Wesermünde-Hadeln als zwangsverwalter des werft-grundstückes keine kosten übernehmen wollen. Die werft hat sich nach komplizierten verhandlungen darauf einlassen müssen, jeden monat 11.000 euro für die nutzung des geländes an die sparkassen zu zahlen. Damit konnten sie die angedrohte zwangsversteigerung abwenden – bis jetzt die frage der steuern und versicherungskosten auf den tisch kam.

aus der konkursmasse will insolvenz-verwalter Jan Wilhelm die kosten nicht begleichen. offenbar sehen die beiden sparkassen, die als hausbanken der werft immer auch die hoffnung für schiffbau-finanzierungen waren, keine perspektive in dem unternehmen, und gehen selbst kein weiteres risiko mehr ein. eine versteigerung des grundstückes könnte nach angeben der bremerhavener Nordsee-Zeitung zwischen 10 und 15 millionen euro bringen, das der insolvenzverwalter an die gläubiger ausschütten müsste. Alle versuche des geschäftsführers Karl-Heinz Jahncke, banken für neue schiffbau-kredite zu finden, setzten aber voraus, dass das grundstück als eigenkapital in der neuen SSW-gesellschaft erhalten bleiben würde.

„Das land hat schon lange keinen pfifferling mehr für SSW gegeben“, kommentiert die Nordsee-Zeitung die situation. Der bremer senat hatte die auszahlung von schiffbau-beihilfen für neue container-aufträge, die nach EU-recht möglich sind, an die bedingung geknüpft, dass private banken die risiken der baufinanzierung übernehmen. Offenbar war die suche danach vergeblich – „nun sind die sparkassen mit ihrer geduld am ende und übernehmen die aufgaben des totengäbers“, so die Nordsee-Zeitung weiter. Weder die geschäftsführung noch der betriebsrat der SSW waren gestern zu sprechen, die sparkasse Bremerhaven verkündete wie der sprecher des wirtschaftssenators: „Kein kommentar.“ kawe