Google setzt termin

Anmeldung zur versteigerung läuft kommende nacht ab. Regelwirrwarr und beschränkung auf US-amerikaner

BERLIN taz/dpa ■ Google hat für seinen lange erwarteten börsengang potenziellen investoren erstmals eine frist gesetzt. Interessenten können sich nur noch bis heute 17.00 uhr new yorker ortszeit registrieren lassen, teilte das unternehmen am dienstag mit. Die geplante auktion zur festsetzung des aktienpreises werde dann in kürze folgen, hieß es. Zur dauer der auktion machte die internet-suchmaschinenfirma keine angaben.

Google gibt insgesamt 25,7 millionen aktien für einen angesetzten preis zwischen 108 und 135 US-Dollar aus. Dabei handelt es sich um aktien der klasse a. Die einteilung der anteilsscheine in ein zweiklassensystem hatten sich die Google-gründer ausgedacht, um die kontrolle über das unternehmen zu behalten. Die zum kauf angebotenen a-aktien haben jeweils eine stimme, anteile der klasse b zehn stimmen. Das management des unternehmens hält derzeit rund 150 millionen von 234 millionen b-aktien.

Verwirrung dürfte die art der versteigerung erzeugen. Interessenten müssen sich bei einem von 28 beauftragten wertpapierbrokern bis zur frist registrieren lassen. Dabei hat jeder broker andere regeln. Bei manchen darf man viele gebote abgeben, bei anderen nur eines. Außerdem dürfen laut börsenprospekt nur bürger der USA oder firmen mit niederlassungen dort mitbieten.

Die börsianer weltweit betrachten den Google-börsengang trotzdem mit argusaugen. Es ist mit einem erwarteten volumen von etwa drei milliarden dollar der größte high-tech-börsengang seit jahren. Mehr als die hälfte aller suchanfragen gehen über Google und vermehren dort das anzeigeneinkommen. Außerdem will Google mit der Versteigerung die Investmentbanken umgehen: normalerweise werden die aktienpakete über banken an großinvestoren verteilt, kleinaktionäre erhalten bestenfalls ein paar prozent. rem

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