… und sonst?

Irritationen: Kurierdienste sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. Die Verfassungsklage, mit der das Land Berlin vom Bund Finanzhilfen einfordert, wurde am Donnerstagmorgen unterzeichnet, dann übernahm sie ein professioneller Messenger. Ob der das Schriftstück mit dem Fahrrad ins Badische fährt, ist unbekannt. In Karlsruhe, so eine Sprecherin des Bundesverfassungsgerichts, war sie gestern Nachmittag jedenfalls noch nicht eingetroffen. „Leicht irritiert“ sei man darob.

Sonstige Verstimmungen: Vor dem Kanzleramt protestierten 15 Greenpeace-AktivistInnen gegen Dieselruß. „Kanzler, leg die Dieselschweine / an die Paragrafenleine“, reimten die Ökokämpfer, wurden aber polizeilich daran gehindert, ein derart beschriftetes Transparent an Schröders Zaun zu heften.

Weniger zimperlich waren Unbekannte, die kurz vor dem „Tag der Heimat“ das Deutschlandhaus an der Kreuzberger Stresemannstraße mit Farbeiern und Steinen bewarfen und „Nie wieder Heimat“ an die Fassade sprühten. Hinter ihr befindet sich das Büro des Berliner Landesverbands der Vertriebenen.

Ganz unbeeindruckt von solchen Nichtigkeiten regiert Klaus Wowereit. Vom 10. bis zum 17. September übrigens als erster Mann im Staate: Da vertritt er Bundespräsident Rau (auf Chinareise) und dessen 1. Stellvertreter (Bundesratspräsident Böhmer, in Kanada). Was für eine Biografie!