Kopftuchstreit in Brüsseler Schule

BRÜSSEL epd ■ Das von einem Brüsseler Gymnasium beschlossene Verbot für muslimische Schülerinnen, ein Kopftuch im Unterricht zu tragen, hat zu Protesten von Schülern und Eltern geführt. Etwa 200 Menschen protestierten vor dem Schulgebäude gegen die Entscheidung der Schulleitung, wie belgische Zeitungen gestern berichteten. Auch die umstrittene Arabisch-Europäische Liga rief für Mitte September zu einer Demonstration gegen das Verbot auf. Die Schulleitung hatte das Verbot im Mai beschlossen, um die religiöse Neutralität der Schule zu sichern. Nach Angaben der Schulleitung hätten Islamisten Druck auf Schülerinnen ausgeübt, damit sie das Kopftuch tragen. Rund 80 Prozent der SchülerInnen an dem Gymnasium haben einen Migrationshintergrund. Der Schulleitung zufolge haben bereits 30 Schülerinnen die Schule wegen des Verbots gewechselt. In Belgien entscheiden die einzelnen Schulen selbst, ob ein Kopftuch getragen werden darf. Rund zwei Drittel aller Schulen in Belgien sind in katholischer Trägerschaft.