EU-Treff in gestörtem Idyll

Seit gestern tagen die EU-AußenministerInnen an Italiens Gardasee, begleitet von globalisierungskritischem Protest

RIVA DEL GARDA dpa ■ Proteste von Globalisierungskritikern haben gestern den Beginn des Treffens der EU-AußenministerInnen am Gardasee in Italien gestört. Zahlreiche Demonstranten versuchten, zum Tagungsort in Riva del Garda vorzudringen. Die Polizei habe sich ihnen in den Weg gestellt, berichteten Augenzeugen. Die Globalisierungskritiker schossen zahlreiche Leuchtraketen in die Luft, als die AußenministerInnen per Hubschrauber einige hundert Meter entfernt eintrafen. Zuvor hatten einige Globalisierungskritiker in Schlauchbooten friedlich auf dem See demonstriert.

Die Kritiker haben für heute eine Demonstration mit tausenden Teilnehmern in Riva del Garda angekündigt. Die italienische EU-Ratspräsidentschaft hat rund 3.000 Sicherheitskräfte an den Urlaubsort entsandt.

Das Treffen begann planmäßig mit einem Mittagessen der AußenministerInnen der 15 EU-Staaten und der 10 Beitrittsländer. Zunächst stand eine gemeinsame EU-Sicherheitspolitik auf der Tagesordnung. Erst heute wollten sich die MinisterInnen mit dem Thema Irak befassen. Sie wollen außerdem die Regierungskonferenz zur europäischen Verfassung vorbereiten.