WAS MACHT EIGENTLICH ...BERLIN?
: Mal vor Piräus liegen

Denn dort guckt jetzt die ganze Welt hin. Nur losfahren sollte der 99 Jahre alte Luxussegler Namens „Berlin“ besser nicht. Denn mit gerade einmal sieben Knoten (14 Kilometer pro Stunde) wird er tempoverwöhnte Sportfunktis nicht gerade vom Hocker reißen. Peinlich genug, dass dem Segler bei einem Törn über den Atlantik mal der Hauptmast brach und die Segel zerfetzte. Mit dann nur noch zwei Masten erreichte der Dreimaster mit drei Tagen Verspätung den Heimathafen Hamburg. Hoffentlich geht’s den Berliner Sportlern nicht ähnlich. Apropos Hamburg: Die Hafenstadt ist Berlins schärfster Konkurrent bei der Olympiabewerbung 2016. Doch wer verirrt sich schon freiwillig so weit nach Norden? Nach Süden geht das bekanntlich viel leichter: Eigentlich hat ja auch Claudia Pechstein, unsere Eisschnellste, gar nichts in Griechenland verloren. Ihre Glanzstunden sind doch eindeutig in der Winterzeit. Damit sie aber nicht völlig unbeachtet zwischen all den Sommerathleten herumirrt, bekam sie eine ganz besonders verantwortungsvolle Aufgabe: Sie durfte den reparierten Dreimaster „Atlantis“ umtaufen. Auf den Namen „Berlin“.

Nun plätschert Berlin am Hafen von Piräus und soll vor allem eines: Für Berlin werben. Und zwar für die Leichtathletik-WM in vier, äh fünf Jahren. Alle relevanten Entscheidungsträger sind zurzeit in Athen, glaubt Sportsenator Klaus Böger. Da kann man sicherlich den einen oder anderen Sportfunktionär an Bord locken und ihn beim Caipirinhaschlürfen mit Berliner Chansons berieseln. FLEE FOTO: REUTERS