unterm strich
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Dies dürfte ein Schlag sein, den George W. Bush nicht als amerikanischer Präsident überleben dürfte: Missy Elliott, Mary J. Blige und Eve haben angekündigt, den Harold-Melvin-&-the-Bluenotes-Gassenhauer „Wake Up Everybody“ aufzunehmen und ihn der Kampagne von John Kerry zu widmen. Abgesehen davon, dass der Sound of Philadelphia eh zu dem Schönsten gehört, was die amerikanische Popkultur im vergangenen Jahrhundert in die Welt gesendet hat – seit Jimmy Carter das Stück 1976 benutzte, um seinerseits afroamerikanische Wähler zu mobilisieren, ist es ein Klassiker demokratischen Wahlkampfpops. Harold Melvin selbst hatte es zuletzt auf der Convention der Demokraten vor vier Jahren gespielt.

Kenny „Babyface“ Edmonds wird das Stück nun produzieren, und auf BBC News wird er mit den goldenen Worten zitiert, dieses Stück stehe für den Geist von Amerika und „these artists have the will to change it“. Tatsächlich soll das Stück auf einem Album namens „America Coming Together“ erscheinen, für das auch Coverversionen von Marvin-Gaye-, Linda-Rondstadt- und Yoko-Ono-Songs angekündigt sind. Zittere, Partei der Republikaner: Jener Country ist nicht mehr lange euer Country!

Sonst noch neu: Der Intendant des Deutschen Theaters Berlin, Bernd Wilms, gibt im Sommer 2006 die Leitung des Hauses ab. Er werde seinen Vertrag nicht verlängern, teilte das Deutsche Theater mit. Über seine Entscheidung habe er seine Mitarbeiter sowie Kultursenator Thomas Flierl (PDS) unterrichtet. Wilms hatte bereits einen Weggang nicht ausgeschlossen und den Personalabbau von 350 auf jetzt 280 Mitarbeiter kritisiert. Gleichzeitig hatte sich Flierl mit der Leistung des Theaters unzufrieden erklärt.