WAS MACHT EIGENTLICH ...Petra Pau?
: Aufräumende Zweizeiler

Petra Pau ist bekanntlich die Hälfte des real existierenden Sozialismus. Zumindest im Bundestag, wo sie seit der letzten Wahl zusammen mit Gesine Lötzsch das rote Fähnlein der PDS hochhält. Wirkliche Beachtung wird Pau dort nicht geschenkt. Und sie selbst weiß, dass sie „nur sehr eingeschränkte Rechte und Möglichkeiten“ hat. Da muss man schon eine eigene Strategie entwickeln, um gehört zu werden. Petra Pau versucht es Selbstbeschränkung. Sie faxt Zweizeiler in die Redaktionen. Wo ihre Abgeordnetenkollegen gern mit langatmigen Erklärungen zu beeindrucken versuchen, hält sich Pau an die Macht der kurzen Worte. Am Sonntag griff sie zunächst in die Weltpolitik ein. „Die USA wollen zehntausende Soldaten aus Europa, auch aus Deutschland abziehen“, stellte die einstige Berliner PDS-Vorsitzende fest. Und erklärte dazu im fast verblosen Stakkatostil: „Gut so. Aber dabei nicht die auf deutschem Boden stationierten Atomwaffen vergessen. Notfalls mitnehmen, besser: vernichten. Es drängt!“ So muss man mit großen Tieren umspringen. Auch für hiesige große Tiere, hat Pau nur wenige Worte übrig. „Bundeskanzler Schröder hat beklagt, der ‚gnadenlose Populismus der PDS‘ gegen Hartz IV lässt ihm ‚übel werden‘“, stellte sie fest. Und hat auch dazu eine verdauungstraktaufräumende Erklärung zur Hand: „Ich lade Kanzler Schröder zu zwei Magenbitter ein. Wetten, ob er kommt?“ Das ist zwar grammatikalisch fragwürdig. Aber immerhin ein Zeichen für die Existenz des Sozialismus. Und mit Schnaps kennt sich die Arbeiterklasse ja auch aus. GA FOTO: AP