Längere Schultage

Senat verabschiedet Gesamtkonzept zur Ausweitung von Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder an 30 Schulen

Berlins Antwort auf die Pisa-Studie heißt „Ganztagsschule“: Mehr Grundschulkinder sollen in Zukunft den ganzen Tag pädagogisch betreut werden. Die Ausweitung des Ganztagsangebots an Grundschulen ist Schwerpunkt eines Gesamtkonzepts, das der rot-rote Senat gestern beschlossen hat.

Neben 30 zusätzlichen Ganztagsschulen, die mit Mitteln aus dem Bundesprogramm für Ganztagsschulen bis 2006 errichtet werden sollen, plant der Senat, bis zum Schuljahr 2005/06 die verlässliche Halbtagsgrundschule flächendeckend einzuführen. Sie garantiert eine Betreuung von 7.30 Uhr bis 13.30 Uhr. Ebenso sollen Halbtagsschulen mit offenem Ganztagsbetrieb, das heißt vormittags Unterricht und nachmittags Betreuung, ausgebaut werden.

Ziel des Konzeptes ist es laut Bildungssenator Klaus Böger (SPD), die Erziehung im Grundschulbereich pädagogisch zu verbessern. Schule solle nicht nur Ort der Wissensvermittlung sein, wie Böger betonte. Die unterschiedlichen Ganztagsangebote führten zu mehr Gestaltungsspielraum an den Schulen und ermöglichten, Kinder individueller zu fördern. „Damit stärken wir die Qualität der Berliner Grundschule“, sagte Böger.

Im bundesweiten Vergleich liege Berlin bei der Versorgung mit Ganztagsschulen bereits jetzt an der Spitze. Von den rund 850 Schulen bieten 313 eine Ganztagsbetreuung. Bei den Grundschulen sind es mit 57,3 Prozent sogar mehr als jede zweite. Berlin ist zudem eines der ersten Länder, die das vier Milliarden Euro umfassende Ganztagschulprogramm des Bundes umgesetzt haben. Bis 2006 erhält die Hauptstadt daraus 147 Millionen Euro, 2007 noch einmal 26 Millionen Euro. Böger betonte, dass mit der Unterzeichnung des Konzeptes durch den Senat der personelle Unterbau für den Ausbau geleistet werde. Neben 1.040 neuen Lehrerstellen würden im Zuge der Umsiedlung von Horten an Schulen zusätzlich 270 in Erzieherstellen umgewandelt. SL