leni riefenstahl ist tot: das haben wir nicht gewollt
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Peinlich, peinlich, peinlich. Das haben wir so nicht gewollt. Im Alter von tausend und einem Jahr starb gestern Leni Riefenstahl. Offenbar hatte die Nazi-Regisseurin am Dienstag auf der Wahrheit-Seite den Text von Tom Wolf über ihren Propagandafilm „Triumph des Willens“ gelesen: „Der schlimme Film“. Wolf beschreibt darin, wie er sich das nationalsozialistische Lichtspiel in einer Bibliothek ausleihen möchte, auf Schwierigkeiten stößt, den Film endlich bekommt und ansieht, aber vor Langeweile einschläft. Das hat ihr den Rest gegeben. Auch Leni Reifenstahl ist eingeschlafen. Für immer. Und nimmt das tausendjährige Reich mit ins Paradies. In das sie ganz sicher auffahren wird in all ihrer Unschuld, von der zumindest sie stets überzeugt war. „Sie wär für ihre Überzeugung auch ins KZ gegangen“, sagte einmal Robert Gernhardt über die Hitler-Freundin. Wobei wir nur auf eins hoffen: Dass sie nicht in der Hölle landet, denn dort würde sie unweigerlich wieder loslegen, um uns dereinst mit ihren sterbenslangweiligen Schmachtwerken auf alle Ewigkeit zu quälen.