Ich-AG statt Einmannklitsche

betr.: „Kein Anspruch auf Alleinvertretung“, taz vom 10. 8. 04

Unter dem Titel „Montagsdemonstrationen“ darf niemand gegen Hartz IV auf die Straße gehen. Das predigen ehemalige DDR-Bürgerrechtler, die es zu Wohlstand gebracht haben, westdeutsche Publizisten und Politiker, zuvörderst Herr Clement.

Sie werfen den Demonstranten „Etikettenschwindel“ vor. Da sprechen die Letztgenannten als findigste Fachleute. Haben doch sie Arbeitslose zu „Kunden“ einer „Agentur für Arbeit“ ernannt, die nicht etwa mit Leistungskürzungen und erhöhten Zumutungen gezwiebelt, sondern „gefördert und gefordert“ werden. Die erhalten keineswegs Sozialhilfe, sondern „Arbeitslosengeld II“. Und der Arbeitslose, der sich in prekärer Selbstständigkeit versucht, macht das nicht mit einer Einmannklitsche, sondern darf als „Ich-AG“ sich stolz fühlen. KLAUS PRIESUCHAOldenburg