Frank-Michael Döner

Schill-Abgeordneter macht Stimmung gegen Moscheebau. Jusos fordern seinen Rücktritt

Den Jusos in Bergedorf reicht es jetzt: Nachdem der Schill-Bürgerschafts- und Bezirksabgeordnete Frank-Michael Bauer erneut mit fremdenfeindlichen Äußerungen ausfällig geworden ist, haben die Jusos ihn aufgefordert, sämtliche Mandate zurückzugeben. Der Schillianer hatte im Zusammenhang mit einem geplanten Gebetsraum des Türkischen Kulturvereins Bergedorf gefordert: „Wir wollen den Einfluss von Islamisten eindämmen, sonst wird Deutschland unterwandert.“

„Hier soll im trüben Wasser nach braunen Stimmen gefischt werden“, formuliert Juso-Vorstand Kai Rossenburg die jüngsten Bauer-Zitate. Der Abgeordnete betreibe „geistige Brandstiftung“ und hetze gegen Ausländer und andere Religionen. In Bergedorf wird zurzeit darum gestritten, ob der Türkische Kulturverein seinen Gebetsraum auf einem Grundstück im Zentrum des Stadtteils errichten kann. CDU und Schill-Partei sind dagegen und argumentieren damit, der Bezirk „brauche das Grundstück für die Entwicklung Bergedorfs“.

Es ist nicht das erste Mal, dass Bauer, der in der Bürgerschaft innenpolitischer Sprecher seiner Fraktion ist, mit seinen Äußerungen für Aufsehen sorgt. So hatte er schon gegen einen muslimischen Friedhof in Bergedorf polemisiert und sich zudem mit den Worten, es gebe „schon zu viele Gedenkstätten“ gegen das Gedenken der „Stolpersteine“ ausgesprochen.

Der Abgeordnete selbst kann den neuen Wirbel um seine Worte nicht verstehen. Er habe doch nichts gegen Türken, sagte Bauer der Bergedorfer Zeitung und outete sich als „Döner-Fan und begeisterter Türkei-Urlauber“. PETER AHRENS