Kopftuchgesetz ist ein Verbrechen

betr: Bremen darf kein Kopftuch tragen, taz v. 13.8

Ich verfolge die Kopftuchdebatte seit langem in den Medien. So gut wie alle Schuldirektoren sind in ihren Interviews feindlich gegenüber dem Islam und vor allem dem Kopftuch gegenüber eingestellt. Das Kreuz steht für die „Liebe und Brüderlichkeit“ – das Kopftuch für die „Unterdrückung der Frau, für Krieg, es ist ein Kleidungsstück mit politischen Hintergründen“ wird wortwörtlich in den verschiedensten Medien veröffentlicht. Ein sehr „neutrales“ Bild der Religionen. Macht Fereshta Ludin, die Auslöserin dieser Debatte, wirklich so einen unterdrückten Eindruck? Komischerweise kommen die kopftuchtragenden Frauen in der Öffentlichkeit erst gar nicht zu Wort. Stattdessen erklären Politiker und Menschen, die null Ahnung vom eigentlichen Islam haben, mit ihren hasserfüllten Köpfen, was die Gründe für das Kopftuchtragen sind, die angebliche Unterdrückung und der Zwang. Zwang aber ist doch, die Frau nicht so kleiden zu lassen wie sie es möchte! Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass auch viele deutsche Frauen sich freuen würden, wenn sie sich etwas mehr verhüllen könnten, ohne unter dem Druck zu stehen nur mit viel Nacktheit anerkannt zu werden. Nicht Köpfchen ist gefragt, sondern alles andere! Eine Frau, die ihr halbes Leben hart für ihren Berufswunsch gearbeitet hat, würde all ihre Mühe doch nicht aufgeben für etwas, was sie nicht aus eigener Überzeugung tut und was ihr nicht wichtiger wäre als alles andere, nämlich ihre Religion! Wie kann man einem Menschen all das nehmen? Die Einzigen, die sie unterdrücken sind Sie, der Deutsche Staat und nicht der Islam! Dieser Gesetzentwurf ist ein Verbrechen gegen den Glauben Unschuldiger, Kampf gegen ein ungefährliches, religiöses Symbol.

RABIA AHMAD, Berlin