Das Rathaus schweigt

Der GAL-Abgeordnete Farid Müller verlangt vom Senat, bei der Filmförderung endlich Farbe zu bekennen

Fatih Akins Goldener Bär hat Gesellschaft bekommen: Beim Festival in Locarno gewann die Hamburger Regisseurin Ayse Polat mit ihrem Film „En Garde“ den Silbernen Leoparden. Während die Filmemacher der Stadt also Preise abräumen, hält sich der Senat bei der Filmförderung noch immer bedeckt. Diese wurde erst von Kultursenatorin Karin von Welck halbiert, bis Wirtschaftssenator Gunnar Uldall eine Rettung in Aussicht stellte, allerdings ohne konkrete Zahlen zu nennen. „Seit Wochen gibt es keine einheitliche Linie des Senats. Dies verunsichert die gesamte Branche“, heißt es in einer Erklärung der GAL-Bürgerschaftsfraktion. Deren medienpolitischer Sprecher Farid Müller kann sich vorstellen, „wie sich die Regierungen von Nordrhein-Westfalen, Berlin und Bayern darüber die Hände reiben. Der CDU-Senat Hamburgs zeigt damit erneut, dass ihm der Medienstandort schnuppe ist.“ Müller hat darum eine kleine Anfrage in den Senat eingebracht, in der er die genauen Zahlen für die Filmförderung wissen will, und, falls diese noch nicht vorliegen, nach den Gründen für das Schweigen fragt. „Gibt es Streit innerhalb des Senats? Oder will der Senat die Filmschaffenden bewusst hinhalten?“, heißt es in dem Papier. Unterdessen blieb das gestrige Treffen zwischen Kultursenatorin von Welck und Hamburger Filmproduzenten ohne greifbare Ergebnisse. taz