Malen gegen die Sparwut

Beschäftigte des Bildungsträgers SBB demonstrieren gegen drohende Abwicklung. 60 Jobs in Gefahr

Rund 70 Mitarbeiter und Ex-Beschäftigte der Stiftung Berufliche Bildung (SBB) sind gestern gegen die Streichung der städtischen Zuwendungen an den 22 Jahre alten Weiterbildungsträger auf die Straße gegangen. Unter dem Motto „Streichen gegen die Streichung“ stellten die Demonstranten eine Plakatwand an der U-Bahnstation Hamburger Straße nahe der Bildungsbehörde auf, die den Kahlschlag verantwortet. „Bildung privatisiert, Berufliche Bildung minimiert, SBB liquidiert“ steht auf der Wand, die bis Montag dort zu sehen ist.

Bildungssenatorin Alexandra Dinges-Dierig (parteilos) hatte im Juni überraschend die Einstellung der kompletten städtischen Förderung von jährlich 3,9 Millionen Euro rückwirkend für das laufende Jahr bekannt gegeben. Der Träger, der benachteiligte Jobsuchende wie Langzeitarbeitslose und Migranten trainiert, steht dadurch vor dem Aus. 60 Beschäftigte droht Arbeitsplatzverlust. „Die Stadt hat die SBB 1982 gestiftet und darf die Mitarbeiter jetzt nicht im Regen stehen lassen“, mahnte Betriebsrat Elmar Plöger.

Hoffnung gibt es aber noch. Zurzeit führen Behörde und Stiftungsvorstand Gespräche über eine mögliche Weiterarbeit des Trägers. Die SBB sieht eine Überlebenschance im Arbeitsmarktgesetz Hartz IV. Demnach sollen künftig auch alle arbeitsfähigen Sozialhilfeempfänger Qualifizierungsmaßnahmen wie berufliche Weiterbildung erhalten, eine Kernaufgabe der SBB. Der Stiftungsvorstand will Dinges-Dierig jetzt überzeugen, zur Umsetzung von Hartz die Erfahrung der SBB zu nutzen. wei